Tu-Es-Day, 26.08.2025

Rund 81 Jahre

 

Wenn wir von Lebenserwartung sprechen, meinen wir meistens die Zahl, die in Lebensjahren gemessen wird.

Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland beträgt ca. 81 Jahre.

Bei Frauen liegt sie sogar mit 83 etwas höher als bei Männern mit 79 Jahren.

Was aber sagt das aus? Lediglich wie viele Jahre uns statistisch und durchschnittlich gesehen zur Verfügung stehen (können).

Das Wort Lebenserwartung ist ein gutes Beispiel für ein Homonym, ein Wort, das ein doppelte oder mehrfache Bedeutung hat.

 

Bei der zweiten Bedeutung des Wortes „Lebenserwartung“ geht es nicht um die Quantität, sondern um die Qualität.

 

Was erwartest du von deinem Leben? Wie wäre es, wenn du dir mal ein paar Minuten Zeit nimmst und aufschreibst, was du von deinem oder vom Leben allgemein erwartest.

 

Und dann wird es spannend und herausfordernd.

 

Diesen Text liest oder hörst du unter dem Titel „Tu-Es-Day“.

Die Überschrift lautet nicht „Wartesaal“!

Deshalb solltest du es nicht bei Lebenser“Wartung“ lassen und dir ein zweites Blatt Papier zur Hand nehmen.

Nimm nun eine andere Überschrift „Meine Lebensziele“ oder „Was ich erreichen will!“

Dabei kannst du entscheiden, ob du eher kurz-, mittel- und/oder langfristig denken und planen möchtest.

Achte darauf, dass du dir realistische und attraktive Ziele setzt. Und dass es Ziele sind, die du aus dir heraus erreichen kannst

und nicht „erwarten“ musst, dass ein/e Andere/r etwas tut.

Wichtig ist, dass du nicht nur planst, sondern auch tust. Schließlich ist Tu-Es-Day.

Wenn es darum geht, Ziele zu erreichen, stehen dir sechs Gestaltungebenen zur Verfügung. Wähle von deinen Zielen eines aus.

 

Und weil ja bekannterweise aller guten Dinge drei sind, nimm noch ein drittes Blatt dazu und schreib auf, welche Veränderungen in deiner Umwelt, deinem Verhalten, deinen Fähigkeiten, deinen Überzeugungen und Werten, deiner Identität und deiner Zugehörigkeit es braucht, um dein Ziel zu erreichen.

An dieser Stelle ist es vielleicht hilfreich zu beschreiben, was mit Zugehörigkeit gemeint ist.

Es geht darum, zu welcher Art von Menschen, welcher abstrakten Gruppe von Leuten du angehören möchtest. Auch zu welcher nicht.

 

Dann schreib auch noch gleich dazu, welche Ressourcen dir zur Erreichung deiner Ziele bereits zur Verfügung stehen, welche du noch erwerben solltest. Du besitzt äußere wie Geld, Besitztümer, Netzwerke usw.

Du besitzt aber auch Innere wie vielleicht Mut, Zielstrebigkeit, Kraft, Kreativität, Durchhaltevermögen. Such sie in deinem Inneren.

Worauf konntest du dich schon früher in deinem Leben verlassen?

 

Es kann sein, das dir auffällt, dass dir noch Ressourcen fehlen. Dann ist es an der Zeit, sie sich zu beschaffen.

Sicherheitshalber möchte ich darauf hinweisen, dass du es auf legale Weise tun solltest.

Nicht, dass die Polizei eines Tages vor meiner Tür steht und mich fragt, ob es stimmt, dass ich dich zu einem Banküberfall oder ähnlichem angestiftet habe.

 

Wenn du all das gemacht hast, steht dir ein guter Soll-Ist-Vergleich zur Verfügung.

Wahrscheinlich bist du ein wenig erstaunt, was du schon besitzt.

Im Äußeren wie im Inneren.

Dann kann es doch losgehen, oder?

 

Bei alldem sei nett zu Dir selbst und überfordere Dich nicht mit der Arbeit an zu vielen Zielen auf einmal.

Eins nach dem anderen.

 

Eines ist aber ganz wichtig: Fang an.

Die Wartezonen an Flughäfen, Fährenhäfen oder Krankenhaus und auch die Wartezimmer bei deiner Ärztin, deinem Arzt haben eines gemeinsam.

Außer Warten passiert nichts. Vielleicht hast du ein paar nette Unterhaltungen, okay.

Aber darauf wartest du ja nicht. Du kommst nur an dein Reiseziel oder wirst wieder gesund, wenn du drankommst.

 

Was deine Lebensziele angeht, ist es sehr unwahrscheinlich, dass jemand „Begeben Sie sich zum Boarding-Gate“ oder

„Kommen Sie an Bord“ ruft. Auch die Aufforderung „Der/die Nächste bitte“ wird nicht kommen.

 

Wie viel Zeit möchtest du mit warten verbringen?

 

Wie wäre es, wenn du – auch wenn es gerade so nette Gespräche oder eine so angenehme Atmosphäre im Wartebereich gibt - einfach aufstehst und ins Handeln kommst.

Nur so können aus Lebenserwartungen Erlebnisse und Lebenserfahrungen werden.

 

Ein passender Spruch zum Schluss:

 

Auf Veränderung zu warten oder zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist so, als würde man am Bahnhof stehen und auf Schiffe oder Flugzeuge zu warten.

 

© Hans Lunkeit

 

 

P.S.     Eine Frage bleibt an dieser Stelle unbeantwortet:

            Wie schaut es bei der qualitativen Lebenserwartung aus?

            Ist auch dort der Wert der Frauen höher?

 

 

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