In bar oder mit Karte?
Im Restaurant, Café, Hotel, im Shop, an der Tankstelle oder im Supermarkt wird Dir eine gängige Frage gestellt: „In bar oder mit Karte?“
Viele von uns warten wahrscheinlich schon nicht mehr auf die Frage, sondern sind proaktiv und sagen von sich aus:
„Mit Karte bitte“, oder „Ich zahle bar!“.
In allen Fällen kriegst Du etwas für Dein Geld. Ja, ich weiß. Alles wird teurer.
Aber immer noch kriegst Du etwas für Dein Geld. Eine Ware oder eine Dienstleistung.
In der Regel weißt Du, was es Dich kostet, weil es eine Preisliste oder ein Preisschild gibt. Bei manchen Geschäften kannst Du auch handeln, feilschen. Vielleicht ist Dir der Preis auch wurscht, weil es ein vermeintlicher Billigartikel ist oder Du es unbedingt haben willst.
In allen Fällen steht fest, womit Du bezahlst. Mit Geld. In Euro.
Du kannst sparsam damit umgehen oder verschwenderisch sein, sogar Schulden machen.
Was immer Du auch machst, es ist – sofern Du nicht an Dyskalkulie leidest – berechenbar.
Neben den Waren und Dienstleistungen gibt es aber auch noch weitere Güter, die im Handel sind. Auch sie kosten etwas, haben einen Wert. Deswegen nennt man sie auch WERTE. Um nur ein paar zu nennen: Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft, Wertschätzung, Respekt, Freundschaft, Liebe, Verantwortung, Mut usw...
Mit Euro kannst Du sie nicht bezahlen. Manche versuchen es, kriegen dann aber nicht das Original, sondern ein Plagiat, eine Fälschung.
Die Währungen sind unterschiedlich. Zeit, Anstrengung, Empathie, Aufmerksamkeit, Kraft, Rücksichtnahme, manchmal auch ein dickes Fell und Nerven. Du findest in Deiner „Währungsübersicht“ bestimmt noch anderes, mit dem Du schon mal bezahlt hast oder regelmäßig zahlst.
Womöglich hast Du für manches sogar einen Dauerauftrag, der schon so alt ist, dass Du es gar nicht mehr weißt. Wird regelmäßig abgebucht.
Und wie beim Geld gibt es einen Wirtschaftskreislauf. Du kaufst auch bei anderen ein, andere kaufen bei Dir, manchmal zahlt Dir auch jemand etwas, manchmal sogar etwas heim.
Ab und zu ist es auch Schmerzensgeld.
Oft ist in diesem Wirtschaftskreislauf das Produkt, die Ware, die Dienstleistung gut sichtbar, quasi in Folie verpackt.
Im Sortiment sind auch einfache Dinge, ein JA oder ein NEIN. Der tatsächliche Preis ist nicht immer sofort erkennbar.
Manchmal bekommt man erst später die Rechnung und es wird teurer als gedacht.
Manch ein „JA“, schnell und vermeintlich billig verschleudert, weil Du so schlecht „NEIN“ sagen kannst, kann Dich teuer zu stehen kommen.
Stress, ein schlechtes Gewissen, Enttäuschungen, Traurigkeit und Ärger.
Du hast selbstverständlich recht, wenn Du denkst: „Das kann ein NEIN in manchen Situationen auch kosten!“.
Jedes JA kann kosten oder Gewinn bringen, ein NEIN ebenfalls.
Mach einfach öfter eine Gewinn- und Verlustrechnung.
Dafür darfst Du Dir auch Zeit nehmen.
Eines meiner Lieblingszitate stammt von Viktor Frankl:
„Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum“
Nimm in Dir.
Ich höre schon, was in manchen Köpfen gedacht wird:
„Ist das nicht berechnend?“
Ja, ist es. Und es ist wichtig, um sich nicht zu verschulden.
Und es macht für manches den Wert deutlich und kann Dir Deinen wahren Reichtum vor Augen führen.
Ist aber nur ein Impuls am Tu-Es-Day.
Du musst nicht alles kaufen, was hier dienstags im Angebot ist.
© Hans Lunkeit