Tu-Es-Day, 12.08.2025

Akku leer?

 

Wahrscheinlich hast Du ein Smartphone.

Und Du weißt, was es bedeutet, wenn der Akku leer ist. Das Gerät kappt alle Verbindungen und schaltet ab.

Alle Funktionen sind nicht verfügbar.

Nichts geht mehr.

Es braucht dringend eine Ladestation und es muss erst ein gewisses Mindestmaß an Ladung erfolgen,

damit schon mal die Grundfunktionen wieder verfügbar sind.

Mein Smartphone tut es, Deines wahrscheinlich auch:

Es warnt mich, dass nur noch eine geringere Prozentzahl an Energie zur Verfügung steht.

„Bitte Ladegerät anschließen!“

 

Manche Menschen achten selbst darauf und schließen das Gerät schon früher an, selbst wenn noch kein kritischer Wert erreicht ist.

Zur Sicherheit!

Und dann gibt es ja auch noch diese praktischen Apps, die Dich warnen, welche anderen Apps/Programme viel Energie kosten,

auch wenn Du sie gar nicht benutzt.

Solche, die im Hintergrund laufen. Echte Energiefresser.

Da bekommst Du dann ein Signal. Akustisch, visuell oder durch Vibration.

Damit Du es auch keinesfalls überhörst oder -siehst, es sogar spüren kannst, dass es Zeit zum Aufladen ist.

So viel zu Deinem Smartphone.

 

Jetzt zu Dir:

Es ist Urlaubszeit.

„Noch ein paar Tage, dann ist es geschafft!“

„Ich bin froh, wenn die Woche, der Monat rum ist!“

„Noch ein paar Tage Gas geben!“

„Ich bin platt und brauche jetzt dringend ein paar Tage Ruhe!“

Das sind ein paar der Sätze, die ich immer wieder höre. Ist Deiner dabei? Oder hast Du einen besonderen eigenen?

Bei manchen kommt als nächster Satz: „Mein Akku ist leer!“ oder Ähnliches

Und für die, die schon im Urlaub waren: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub und außerdem passt alles auch

zu anderen Jahreszeiten oder Ereignissen.

 

Wie und wann lädst Du auf?

Wie oder noch besser: bekommst Du mit, wenn Dein Akku leer oder fast leer ist?

Was musst Du sehen, hören, spüren, damit Du daran denkst, aufzuladen?

Was sind Deine Energiefresser?

Wer dockt vielleicht bei Dir an, um aufzuladen und zieht dadurch Strom bei Dir?

Für die Beantwortung der Fragen brauchst Du auch Energie.

Sie könnte gut investiert sein, weil Dir die Antworten Handlungsoptionen eröffnen.

Vielleicht ist es im übertragenen Sinne an der Zeit, die eine oder andere App zu löschen, mindestens in Standby zu versetzen

oder eine energiesparende Version auszuprobieren.

Eventuell auch mal das Andocken anderer zu unterbinden?

 

Auf jeden Fall kann es Sinn machen, Dein „Ladeverhalten“ zu überprüfen.

Finde ein regelmäßiges Intervall zum Aufladen.

Und lade Deinen inneren Akku mit Sachen auf, die tatsächlich Energie spenden und nicht verbrauchen.

Bei meinem Smartphone und auch bei mir selbst geht das Aufladen schneller und 100prozentig,

wenn ausschließlich „Aufladen“ ansteht und nicht gleichzeitig noch andere Apps laufen.

Gerade in der Urlaubszeit verwechseln viele Laden mit weiterem Entladen.

Aber auch an allen anderen Tagen, kommt es zu als Ladevorgang getarnten Aktivitäten.

 

Daher ist es wichtig, achtsam zu sein. Was lädt Deinen Akku wirklich auf?

Und beachte bitte auch, dass der Mensch dem Smartphone in einer Sache ähnelt. Es gibt nur einen Akku.

Keine zwei oder drei oder noch mehr. Einen für Arbeit, einen für Familie, Freunde, einen für Freizeit, Sport, Unternehmungen.

Nein. Nur einen einzigen. Das andere sind Apps.

 

Ich kenne nicht alle Entspannungsapps.

Die, die kenne, haben eines gemein: Sie leiten zur Ruhe und einer Aktivitätsreduzierung an.

Alle sind nett zu dir und fordern dich nicht heraus.

Sie fordern Dich hinein. In Dich.

Atmen, entspannen, zur Ruhe kommen. Alle anderen Apps abschalten. Du erinnerst Dich an den Anfang?

Das Smartphone lädt am besten auf, wenn es ausgeschaltet, abgeschaltet ist.

 

Und noch etwas Wichtiges zum Schluss. Es piept oder summt nicht in Dir, wenn der Akku leer wird.

Du bekommst andere Signale. Alle von Deinem Körper.

Und manchmal piept es doch, beim Tinnitus.

Das ist ein Hörsturz. Aber nur eines von vielen Signalen.

Nimm sie war, bevor Dein Akku den Geist aufgibt.

Du hast nur den einen.

 

© Hans Lunkeit

 

 

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