Tu-Es-Day, 09.12.2025

Wunschzettel, Aladdin, die bezaubernde Jeannie und das Sams.

 

Morgen in zwei Wochen ist Heiligabend.

Hast Du fleißig Wunschzettel geschrieben? Oder die Deiner Lieben gelesen?

Passend zum Wünschen wird im Hagener Theater das Märchen von Aladdin aufgeführt. Du erinnerst Dich? Die Wunderlampe,

der darin lebende Dschinn, der Wünsche erfüllt? Die älteren Semester erinnern sich vielleicht noch an die bezaubernde Jeannie?

Lief ab 1967 im deutschen Fernsehen. Und das Sams kennst Du vielleicht auch aus dem Fernsehen oder dem Buch von Paul Maar.

 

Heute ist Tu-Es-Day.

In der Geschichte von Paul Maar erscheint das Sams zum ersten Mal an einem Samstag.

Also noch viermal schlafen und sich wünschen, dass am Samstag das Sams kommt?!

 

Ich habe zwei Nachrichten für Dich. Eine gute und eine schlechte.

Die schlechte zuerst.

Die Geschichte vom Sams ist ein Märchen. Es kommt nicht zu Dir. Nicht am nächsten Samstag und auch nicht an einem anderen.

Mit der Wunderlampe ist das auch so eine Sache. Und mit Wunschzetteln hast Du bestimmt Deine eigenen Erfahrungen gemacht.

Das widerspricht ein wenig meiner optimistischen Grundhaltung. Bei allem Optimismus ist es aber auch wichtig, realistisch zu bleiben.

 

Auf dieser Haltung beruht die gute Nachricht:

Du kannst Dein eigenes Sams werden, dein eigner Dschinn oder Wunschzettel-Adressat.

Wenn Du die Sams-Geschichte kennst, weißt Du, dass „richtiges“ Wünschen gar nicht so einfach ist.

Aus meiner Sicht gibt es drei Kategorien von Wünschen

  1. Du kannst Dir „Etwas“ wünschen. Zum Beispiel Erfolg, Gesundheit, Reichtum, Liebe.

Der Nachteil, es gibt keine/n Empfänger*in.

  1. Du kannst Dir „Etwas von jemandem“ wünschen. Zum Beispiel Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Unterstützung im Alltag.

Der Nachteil; Du bist abhängig von seiner/ihrer Bereitschaft.

  1. Du wünschst Dir „Etwas von Dir“.

In dieser Wunschkategorie bist Du ganz auf Dich gestellt. Das macht es vielleicht ein wenig anstrengender, dass die Wünsche wahr werden.

Der Vorteil liegt aber auf der Hand: In Deiner eigenen!

Wünsche entstehen oft aus einem Mangel. Etwas fehlt. Und wenn etwas fehlt, kommen uns Menschen oft ganz leicht Vorwürfe in den Sinn.

 

Klassischer Vorwurf:

Ich bin zu dick!

Klassischer erster Wunsch:

Ich wünsche mir, 3 oder 5 oder 10 Kilo abzunehmen

 

Wohl formulierte Wünsche entstehen, wenn sie ein konkretes Handeln, Verhalten oder Tun beschreiben.

Was wäre also wichtig und hilfreich zu tun, um 3/5/10 Kilo abzunehmen?

Wahrscheinlich braucht es mehrere Wünsche.

Zum Beispiel:

Ich wünsche mir von mir, dass ich auf Schokolade (Oder etwas anderes. Du kennst Deine Feinde selbst am besten!) verzichte,

dass ich täglich maximal X Kalorien zu mir nehme.

dass ich an X Tagen in der Woche für X Minuten/Stunden Sport treibe (bitte mach den Platzhalter Sport in Deinem Wunsch an Dich konkret: Laufen, Walken, Gymnastik, Yoga, Hanteltraining usw.).

Dir fällt bestimmt noch etwas ein, was Du Dir statt „Ich bin zu dick“ wünschen könntest.

 

Jetzt aber zu Dir persönlich. Vorwürfe sind verunglückte Wünsche.

Welchen Unfall haben einer oder mehrerer Deiner Wünsche an Dich erlitten und sind in welchem Vorwurf geendet?

Das Motto heißt: „Back tot he roots!“

Also weg vom Vorwurf, hin zum Wunsch.

Formuliere sie immer positiv, verzichte auf Vergleiche, vermeide also Wörter wie „Keine, Nicht, Ohne, Mehr, Weniger, Öfter…)

Sei realistisch.

Und vor allen Dingen: Sei nett zu Dir selbst und wünsche nicht einfach irgendetwas von irgendwem.

 

Gute Wünsche beginnen mit: „Ich wünsche mir von mir…!“

Und weil das Ganze kein Märchen ist, ist die Zahl der Wünsche nicht durch Punkte im Gesicht beschränkt und Du brauchst auch keine Wunderlampe.

Vielleicht bist Du ja auch wunschlos glücklich.

 

Wie auch immer: ICH wünsche DIR gute Wünsche.

 

© Hans Lunkeit

 

 

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