Das Auge sieht, was es sucht (Max Slevogt, dt. Maler, 1868 – 1932)
Ich mag „Bilder“. Die Anführungsstriche stehen dafür, dass ich nicht nur Bilder auf einer Leinwand, im Kino, TV oder Fotos meine.
Heute und hier sind die anderen gemeint, die, die eine Situation, Gedanken und manchmal auch Probleme und deren Lösung bildhaft beschreiben.
Ich finde, Bilder bringen vieles auf den Punkt.
Heißt es nicht auch: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte?“
Jemand erzählte mir mal Folgendes:
„Ich bin immer so pessimistisch. Meistens sehe ich nur Probleme und Schwierigkeiten. Ich mache mir ständig Sorgen,
dass etwas nicht in Ordnung ist und schiefgehen wird. Und wenn endlich etwas gut läuft, traue ich dem Braten nicht und bin misstrauisch.
Häufig kommt mir dann auch ein Satz meiner Mutter in den Kopf, die mir in für mich glücklichen Momenten immer sagte:
"Freu Dich nicht zu früh!“
In meinem Kopf entstand folgendes Bild, das ich an dieser Stelle mit Dir teilen möchte.
Stell Dir bitte vor, wie es sein würde, wenn wir gemeinsam in einem naturbelassenen Garten säßen. Und dieser Garten steht für Dein Leben.
Da gibt es eine Menge Pflanzen, ein buntes Gemisch - von allem etwas, andere Lebewesen bestimmt auch.
Welche, die immer da sind und welche, die zu Besuch kommen.
Und dann achte einmal darauf, was Du siehst, wohin Deine Aufmerksamkeit geht.
Siehst Du nur das vermeintliche Unkraut und die Brennnesseln, die aus Deiner Sicht alles überwuchern?
Denkst Du vielleicht wie "Jemand, dass Du sie nie in den Griff bekommst? Du Dich immer an Ihnen verbrennen wirst und Dir weh tun wirst?
Wie wäre es für Dich, wenn Du eher das kleine Gänseblümchen zwischen den Nesseln sehen würdest? In dem Moment, in dem Du eines siehst, wirst Du die Erfahrung machen, dass es da noch mehr gibt. Wahrscheinlich sogar sehr viele.
Und bestimmt auch noch das eine oder andere Bunte mehr.
Wie wäre es, davon etwas zu pflücken, um einen schönen Strauß zu haben und mit nach Hause zu nehmen?
Wer auch ein „Freu Dich nicht zu früh!“ eingepflanzt bekommen hat, kennt die Angst, sich beim Pflücken zu verbrennen. Muss aber nicht sein.
Und vielleicht ist es das Schöne wert, ein Risiko einzugehen?
Und womöglich trügt der erste Augenschein und es handelt sich um die zum Verwechseln ähnlichen Taubnesseln.
„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!“
Wahrscheinlich wusstest Du schon, dass das Gänseblümchen auch Tausendschön genannt wird.
Als ich mich für diesen Impuls ein wenig im Internet umsah, habe ich eine interessante Entdeckung gemacht.
Die Brennnessel wird auch Tausendnessel genannt.
Welche Tausende möchtest Du lieber sehen? Was sucht Dein Auge? Ab jetzt?!...
In Abwandlung des Spruches mit den Zitronen und der Limonade kannst Du Dir aus Deinen Brennnesseln vielleicht einen Tee machen.
Soll gegen viele Leiden helfen. So betrachtet ist sind sie gar kein Unkraut.
Wer weitersucht, findet heraus, das Gänseblümchen-Tee auch gesund ist.
© Hans Lunkeit
P.S.
2017 wurde das Gänseblümchen von einer Jury des Naturheilvereins "NHV Theophrastus" zur Heilpflanze des Jahres gewählt.